Selbstwert

„Selbstvertrauen ist das erste Geheimnis des Erfolges.“

Ralph Waldo Emerson

Wenn wir uns mit dem Thema Selbstwert beschäftigen,  kommen wir um folgende Fragen nicht umhin:

  • Wie bewerten wir uns selbst mit unseren Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten? Eher hoch, eher niedrig? 
  • Hält sich unsere Selbstbewertung bezogen auf unterschiedliche Kontexte stabil oder instabil? 
  • Was können wir tun, um unseren Selbstwert bzw. das damit in Verbindung stehende Selbstwertgefühl zu steigern?  

 

An diese eigene Bewertung, an die Gedanken über uns selbst, sind immer unsere Gefühle gekoppelt. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl kennen häufig eine wilde Achterbahnfahrt von inneren Zuständen wie Angst, Scham und Unsicherheit.  Nicht immer, aber in so manchen Situationen empfinden sie dieses Unbehagen und das Gefühl mitsamt den dazugehörigen Gedanken von eigener Wertlosigkeit. Menschen mit geringem Selbstwertgefühl vergleichen sich häufig mit ihren Mitmenschen, fühlen sich dann insgesamt unattraktiver. Schwere, selbstzerstörerische Gedanken kreisen durch den Kopf und bestimmen den Alltag - vielleicht sogar schon seit Kindheit an. Ist das Selbstwertgefühl gering, zeigen sich ab und an sogar körperliche Reaktionen wie z.B. Schwitzen, aufsteigende Gesichtsröte, Zittern, flacher Atem bis hin zur Atemlosigkeit und völliger Starre. 

 

Selbstbewusste Menschen mit hohem Selbstwertgefühl haben es bekanntlich leichter im Leben. Leichter mit sich selbst und in Beziehung zu anderen. Ihre Gedanken sind grundsätzlich positiv, sie empfinden häufiger Freude, Leichtigkeit und ihre Lebenskraft. Es fällt ihnen leichter, Entscheidungen zu treffen, "Risiken" einzugehen (die sie weniger als Risiko bewerten als Menschen mit geringem Selbstwertgefühl). Mit dem Gedanken  "Ja klar, ich schaffe alles, was ich will!" machen sie auch häufiger aktiv Schritte, um sich ihre Ziele und Wünsche zu erfüllen. So stellt sich auch häufiger Erfolg wie von selbst ein. Erfolg motiviert! Und die vielen schönen und positiven Erfahrungen und Erfolge lassen Menschen wachsen und machen Mut für nächste Schritte. Ein Leben in Leichtigkeit, Balance und Stabilität. 

 

Im Gegensatz dazu kennen Menschen mit geringem Selbstwertgefühl die Spirale abwärts. Menschen, die sich selbst schlecht bewerten und sich vielleicht sogar wert"los" empfinden, fällt es schwerer, Entscheidungen zu treffen. Es fällt ihnen schwerer, in beruflichen und privaten Beziehungen Grenzen zu setzen. Sie schreiten mit einer schweren Gefühlswolke durch den Alltag. Häufig fehlt der Mut, Aktivitäten überhaupt selbst aktiv anzugehen. Gedanken wie "Das schaffe ich ja nie. Ich kann das nicht." lassen Menschen mit geringem Selbstwertgefühl zögern. Zögern, Schritte zu setzen und ins Tun zu kommen. Die Möglichkeit, überhaupt erfolgreich sein zu können, stellt sich bei diesen Menschen dadurch automatisch weniger ein. Lieber ziehen sie sich zurück, anstatt häufig Dinge zu tun, die Freude machen könnten. Wenn sich Menschen mit geringem Selbstwertgefühl dann weiters wieder mit anderen vergleichen (und das tun sie leider sehr oft!), werten sie sich erneut ab. Die Negativspirale ist im Gange und führt zu einem eher mühevollen Lebensgefühl mit häufigem Grübeln. 

 

Der Psychologe und Autor Nathaniel Branden nennt sechs Bedingungen für ein gesundes Selbstwertgefühl:

1. Lebe bewusst!
2. Nimm dich an!
3. Lebe in Eigenverantwortung!
4. Behaupte dich selbstsicher!
5. Lebe zielgerichtet!
6. Lebe authentisch und tue das, was für dich richtig ist!

 

Die beiden Autorinnen und Psychotherapeutinnen Friederike Potreck-Rose und Gitta Jacob unterscheiden vier Säulen des Selbstwertes:

1. Selbstakzeptanz

2. Selbstvertrauen

3. Soziale Kompetenz

4. Soziales Netz

Zur Steigerung des Selbstwertgefühls schlagen sie vor, sich mit Achtsamkeitsübungen, der Wahl eines liebevollen Beobachters und der Identifikation des inneren Kritikers, der Selbstfürsorge, einer Differenzierung des Werte- und Normensystems sowie der Selbstkontrolle und dem Selbstmanagement zu beschäftigen.